Messerhäcksler – die Flinken

Messerhäcksler – Was sind die Vor- und Nachteile

Bei der Anschaffung eines Gartenhäckslers – wir betrachten an dieser Stelle nur die strombetriebenen Varianten, nicht die Benzinhäcksler – stehen zwei Optionen am Beginn der Überlegungen: Soll es ein Messerhäcksler oder ein Walzenhäcksler sein. Konzentrieren wir uns hier auf die Variante Messerhäcksler.

Die Vorteile eines Messerhäckslers im Überblick

+ Sehr schnelles Häckseln
Messerhäcksler haben eine deutlich höhere Motordrehzahl als Walzenhäcksler und arbeiten daher deutlich schneller.
+ Ziemlich kompakt und leicht
Ein weiterer Vorteil der meisten Messerhäcksler: Sie sind vergleichsweise kompakt. Gerade die günstigen Messerhäcksler ohne festen Fangkorb sind sehr leicht und entsprechend schnell nach dem Einsatz wieder verstaut. Während bei einem Benzinhäcksler oftmals zwei Personen für den transport und die Aufstellung erforderlich sind, ist ein Messerhäcksler schnell transportiert und Aufgestellt.
+ Auch für kleines und weiches Schnittgut geeignet
Messerhäcksler arbeiten – so der Name – mit Messern. Ist das Messer scharf, werden auch kleines und weiches Schnittgut, wie bspw. Zweige, sehr gründlich gehäckselt. Das verschafft einem Messerhäcksler gegenüber einem Walzenhäcksler einen Vorteil: Ein Walzenhäcksler, der das Häckselgut eher „quetscht“, kann hier schon einmal Probleme bekommen.
+ Günstig zu haben
Messerhäcksler sind oft die günstigeren im Vergleich, oft sind sie die günstigsten, wenn der Hersteller mehrere verschiedene Häcksler anbietet. Dies ist auch darin begründet, das die Messertechnik etwas „einfacher“ ist als die aufwändigere Walzentechnik. Oftmals sind die Motoren etwas schwächer als die von vergleichbaren Walzenhäckslern.

+ Kleiner Schnitt – perfekt für Mulch
Im Gegensatz zum Walzenhäcksler zerquetscht der Messerhäcksler das Schnittgut nicht, sondern schneidet es möglichst klein. Der Begriff „schreddern“ ist hier wohl am ehesten angebracht. Die äußerst scharfen Klingen an der schweren, rotierenden Schwungscheibe im Innern des Geräts zerkleinern die eingeführten Äste und Zweige besonders zügig und mühelos.Optimaler Schnitt, möchte man sagen, denn das Häckselgut verlässt das Gerät in deutlich kleineren Stücken als dies bei einem Walzenhäcksler der Fall ist. Ein Messerhäcksler ist somit das Gerät der Wahl, wenn vorwiegend holziges Schnittgut anfällt.Das Häckselgut, das ein Messerhäcksler produziert, sind dünne, flache Holzchip. Da sie sich naturgemäß nur sehr langsam zersetzen, eignen sie sich perfekt für das Mulchen, also das klein- oder großflächige Abdecken von Beeten mit unverrotteten organischen Materialien.

Die Nachteile des Messerhäckslers im Überblick:

+ Viel Lärm
Messerhäcksler arbeiten schnell, doch sie haben durch die Messertechnik und die damit verbundene Drehzahl eine hohe Lautstärke bei der Arbeit, also eine ziemlich hohe Betriebslautstärke. Viele Gartenfreunde werten dies als Minuspunkt, ja sogar als Ausschlusskriterium. Vor allen Dingen dann, wenn man selbst sehr geräuschempfindlich ist und/oder besonders „geräuschempfindliche“ Nachbarn hat. Dann wäre es in der Tat die Überlegung wert, sich doch lieber einen deutlich leiseren Walzenhäcksler anzuschaffen. Auf jeden Fall empfehlen sich Gehörschutz bei der Arbeit.

+ Besondere Vorsicht geboten
Auch was die Sicherheit betrifft, haben Messerhäcksler den Geräten mit Walzentechnik einen entscheidenden Nachteil: Schnell einmal können Äste, die mit etwas Kraftaufwand in den Einfülltrichter geschoben und von den schnell rotierenden Messern erfasst werden, unter Umständen peitschenartig ausschlagen. Wer hier keine Vorsichtsmaßnahmen ergreift, z.B. in Form einer Schutzbrille oder eines Gesichtsschutzes, riskiert während des Häckselns womöglich eine Verletzung. Wer mit einem Messerhäcksler arbeitet, sollte deshalb – aus den verschiedenen genannten Gründen – generell unbedingt einen Hörschutz und eine Schutzbrille tragen. Zusätzlich sind auch ein Cap und Schutzhandschuhe sinnvoll

+ Hoher Wartungsaufwand, besonders bei den Messern
Auch der Wartungsaufwand bei einem Messerhäcksler ist leider nicht zu unterschätzen: Besonders die Messer sind hier eine Schwachstelle, sie stumpfen mit der Zeit ab. Wer über genügend handwerkliches Geschick verfügt, kann sie ggfls. selbst nachschärfen oder wenden. Auch ein Nachkauf von Ersatzmessern ist oftmals möglich (Besser vor dem Kauf beim Hersteller informieren). Alle Tätigkeiten, ob schärfen, wenden oder wechseln des Messers, darauf sei noch einmal deutlich hingewiesen, erfordern handwerkliches Know-how!

+ Nicht die beste Wahl für das Kompostieren
Messerhäcksler sind, wie schon gesagt, ideal für die Produktion von Mulch für Beetabdeckungen. Dieses Häckselgut ist zu grob für den Kompost und verrottet nur schlecht. Wer also das Schnittgut gerne Kompostieren möchte, dem sei zum Walzenhächsler geraten.

Ein Praxistipp für Sie
Ein Messerhäcksler nimmt mit seinen Messern auch dünne Äste problemlos auf. Sinnvoll ist es, auf einmal nicht nur wenige, vereinzelte dünne Äste, in den Häcksler zu geben, sondern in etwa so viel, wie man mit zwei Händen gut greifen kann, bzw. so viel wie exakt in die Einfüllöffnung passen. So können die dünnen Äste von den Messern besser ergriffen und zerteilt werden. Wenn dem Häcksler ein Stopfer beiliegt, sollte dieser unbedingt genutzt werden, um das dünne Material besser zu befördern.